Mittwoch, 16. November 2011

ergüsse

Als wir vor kurzem für eine Nacht aus unserer Wohnung flüchten mussten (kein Wasser), wurde mir erst so richtig bewusst, wie anstrengend das Leben im Hotel sein kann.

Gut unumstritten hat es auch seine Vorteile in einem 5 Sterne Hotel untergebracht zu sein. Absolutes Highlight für mich ist jedes Mal das Frühstücksbuffet. Und auch wenn ich das ganze Jahr über wegen Faulheit und extremer Morgenübellaunigkeit (in den ersten 20 Minuten nach meinem Erwachen sollte man nicht mit ernsthaften Diskussionen rechnen, wie zum Beispiel: Hast du Zahnpasta gekauft? Waaaas? Natürlich nicht und frag mich das noch einmal und deine Zahnbürste macht eine Exkursion zum... äh - so in etwa) ein Frühstücksmuffel bin, ändert sich das, sobald ich in einem Hotel einchecke. Und dann ist es auch egal, wenn ich um 6 aufstehen muss, um mich fertig zu machen - die Wichtigste Mahlzeit am Tag sollte schließlich so richtig zelebriert werden.

Doch leider wird meine Liebe zu Frühstücksbuffets hier in China auf eine harte Probe gestellt. Denn das Frühstück geht mit einem fetten Minus einher: dem Ausgesetztsein von Ergüssen. In diesem Fall spiele ich leider nicht auf geistige Ergüsse an...

Denn als ich vor kurzem im Kempinski beim Frühstück saß und gerade meinen vollbepackten Teller vor mir abstellte, fühlte sich der Chinese neben mir bemühseligt seinen gesamten Frühstückskonsum wieder von sich zu geben. Er hatte sich verschluckt und anstatt wie eine Langnase sich um Fassung zu bemühen und die Situation irgendwie 'hinunterzuschlucken', wählte er die chinesische Variante und erklärte den Boden zu seiner Toilette.

Ein etwas unempfindlicher Kellner konnte das ganze Spektakel leider nicht beobachten und tapste dann auch gleich in den Erguss seines Gastes hinein... An dieser Stelle war der Tag für mich dann endgültig gelaufen. Kein einziger Bissen wanderte über meine Lippen. Dass das Frühstück der beste Start in den Tag ist, bezweifle ich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen