Mittwoch, 31. August 2011

outfit: großstadtballerina

Oberteil, Rock, Schuhe, Armreifen, Kette: H&M

Spätestens seit SATC weiß frau, dass man ein Tutu in seinem Kasten hängen haben muss und bei einem 10 Minuten langen ich-warte-auf-meinen-Termin Fenster habe ich vorige Woche wieder mal den H&M gestürmt - und Glück gehabt! Meiner Speed-Shopping-Erfahrung sei Dank :) habe ich mir dieses Outfit zusammengestellt. Als aller erstes ins Auge ist mir natürlich der Rock gesprungen - die anderen Teile haben sich dann ganz von allein dazu gefunden.

Ich mag an dem Outfit, dass es sehr angenehm zu tragen ist und ich mich darin wohl fühle. Dank einem innen liegenden Bündchen des Oberteils sitzt alles dort wo es hin gehört und ich muss nicht ständig daran herumziehen. Einzig und allein der Rock (Größe M) ist mir eine Spur zu groß. Ich trage ihn sehr tief auf der Hüfte sitzend, aber bei dem geringsten Widerstand ändert er seine optimale Position. Diese Erfahrung machte ich natürlich nicht in meinen 4 Wänden, sondern beim Einsteigen in einen Bus... Arschblitzer inklusive. Die ganzen 4 Chinesen, die dieses Spektakel beobachten durften, hatten aber kein größeres Problem damit. Im Gegenteil, sie waren nach diesem Vorfall die Freundlichkeit in Person.

Meiner Meinung nach würden zu diesem Outfit perfekt Ballerinas mit Zebramuster passen. Diese wurden von mir auch schon gesichtet - bei Steve Madden, in Shenyang. Blöd nur, dass ich mich trotz mehrmaliger Versuche nicht in die Größe 39 reinquetschen kann. Und obwohl ich jedes Mal, wenn ich in der Nähe dieses Stores bin, nach Größe 40 frage, nehmen die Verkäufer das eher gelassen hin und antworten mit einem einfachen mei you - was so viel bedeutet wie 'nicht haben'. Aber sie fühlen sich  in keinster Weise dazu veranlasst diese Größe im Laden einzuführen...




Dienstag, 30. August 2011

eine geschichte vom mond und seinem kuchen


Vor ein paar Tagen haben wir ein ganz besonderes Päckchen bekommen, gefüllt mit Moon Cakes. Dabei handelt es sich um eine chinesische Spezialität, die an Freunde und Verwandte verschenkt wird. Sich welche selbst zu kaufen ist eher unüblich. Wenn bekommt man diese geschenkt und das zumeist zum Mond-Fest im Herbst. Allerdings gibt es auch andere Gelegenheiten, zu denen man diese kleinen Kuchen verschenkt - jetzt ist zum Beispiel auch so eine Zeit.

Der Name des Kuchens liegt natürlich auf der Hand. Die runde Form soll zum Beispiel den Vollmond symbolisieren und manchmal findet man im Inneren dieses Kuchens auch einen ganzen Eidotter an, der dann wieder ein Symbol des Vollmonds darstellen soll.

Gemacht werden sie von Region zu Region unterschiedlich. Mal können sie süß und mal auch pikant gefüllt sein. Die Füllung besteht zu meist aus roten Bohnen oder Süßkartoffeln - zumindest war das bei denen so, die ich bis jetzt gegessen habe. Und bei diesen 2 wird es vermutlich auch bleiben... Dieser Kuchen ist nämlich nicht ganz nach meinem Geschmack. Er ist sehr fett zubereitet und schmeckt meiner Meinung nach ziemlich fade. Und bis auf die Tatsache, dass er sehr schnell satt macht - ein Bissen genügt - fällt mir kein weiterer Vorteil ein *grins*

Über den Moon Cake gibt es sogar eine Legende. Zu der Zeit der Mongolen soll dieses Küchlein das erste Mal in China von Aufständischen gebacken worden sein und im Inneren wurden geheime Botschaften versteckt. Deshalb gilt der Moon Cake auch als der Vorreiter des Glückskekses. Na dann - Mahlzeit!



Freitag, 26. August 2011

DIY ... bilderrahmen verschönerungsprojekt


Auch ich bin auf den Geschmack von DIY Projeken gekommen, nachdem ich mich auf DaWanda etwas versurft habe. Mein erstes Shenyanger Bastelerlebnis: Bilderrahmenverschönerung. Im Grunde genommen für Einsteiger, Unbegabte, kleine Kinder und Linkshänder .... also beidseitig.

Alles was man dazu braucht sind ganz normale Bilderrahmen (wie hier in weiß z.B. von Ikea) und eine Stickerrolle, die man dann auf die Rahmen klebt. Kinderleicht und trotzdem schön. Mir gefällt der filigrane Touch, der dadurch entsteht und meine Bilderwand (die von mir erwählten Farben sind schwarz und weiß) wird dadurch noch etwas aufgewertet. Macht gleich mehr her, sprachs und investierte nicht mal EUR 4,00 fürs Material...

Donnerstag, 25. August 2011

ein stückchen heimat...


... hatte voriges Wochenende wieder einmal zu uns gefunden. Andrea hieß 'es' und sie legte einen 3 Tage langen Kurzbesuch vor einer Dienstreise in China bei uns ein und machte uns dadurch ein riesen Geschenk. Und das sage ich nicht nur deswegen, weil meine geniale Hälfte jetzt eine Flasche Puntigamer Bier im Kühlschrank hat - die er täglich anhimmelt - und ich 2 große Tafeln Milka Schokolade Traube-Nuß mein Eigen nennen darf. Und ich sage das auch nicht, weil ich nun wieder eine Shenyanger Touristenattraktion reicher bin *grins*

Mittwoch, 24. August 2011

chinesischer wohnschick

Auf der Suche nach einem Bett? Wie wäre es mit diesem Exemplar? Nein?!
Ich hätte da noch eines zur Auswahl...

...auch nicht?!

Aber eine Standuhr darf's doch sicher sein!
Für das heimelige Gefühl vor dem Kamin...

Ich hätte da noch ne Couch anzubieten...


Genau so sind chinesische Wohnungen hier eingerichtet. Das weiß ich (leider) aus eigener Erfahrung. Denn bei den unzähligen Wohnungsbesichtigungen in Shenyang sind mir zur Gänze nur Wohnungen in diesem Design präsentiert worden. Als Chinesische Klassik wird diese Stilrichtung bezeichnet ... ich bin ja der Meinung, dass der passendere Name Barock to go wäre ... äh - also zum weggehen.

Freitag, 19. August 2011

mein 32°-ha!-mir-ist-nicht-heiß lieblingsoutfit



Kleid: PellePelle - Schuhe: Vigneron - Armband: Mondial

Es gibt so einige Gründe, warum genau dieses Kleid mein momentanes Lieblingsteil ist: Weil es genau die richtige Farbe hat. Weil ich darin nach herzhaften Schlemmereien nicht den Bauch einziehen muss. Weil es durch den Schnitt immer richtig fällt. Weil ich von Bling-Bling in dezenten Dosen nie genug bekommen kann.

Die hohen Schuhe hab ich allerdings nur dann an, wenn ich nicht länger als 45 Minuten darin herumspazieren muss. Mein Knie tritt ansonsten in einen 2-wöchigen Dauerstreik und lässt sich dann erst wieder langsam wieder dazu bewegen, mich auf Sightseeing-Bummel-Touren schmerzfrei zu begleiten. Ansonsten kombiniere (oder besser gesagt: kombinierTE - Tkees tot ... was shenyang mit meinen schuhen machte ) ich auch gern meine Tkees dazu, weil diese genau die gleiche Farbe haben.

Das Kleid war im Übrigen ein totales Schnäppchen. Ich hab's im Abverkauf vor 2 Jahren auf Brands4Friends entdeckt und sofort zugeschlagen. Die Schuhe sind - wie sollte es anders sein - aus Österreich importiert. Jedes Mal, wenn ich zu Haus bin (was leider viel zu selten vor kommt) muss ich mich immer mit mindestens 4 Paaren Schuhen eindecken, da sich meine Schuhgröße in Shenyang zu finden, als das Suchen der Nadel im Heuhaufen entpuppt hat und ich schön langsam die Hoffnung begraben werde.

eur 5,90? damit kauf ich mich glücklich!



Ich bin süchtig. Süchtig nach Schreibutensilien, Büromaterial und sämtlichen anderen süßen Kram, den man in einem gut sortierten Papierfachgeschäft kaufen kann. Es hat knappe 6 Monate gebraucht, bis ich DEN Shop gefunden habe, der mein schreibverrücktes und vor allem kitschiges Herz höher schlagen lässt!

Es handelt sich dabei um eine Marke aus Korea, die hier günstig an die Frau gebracht wird. Meine Ausbeute um umgerechnet EUR 5,90: 18 x Bögen Backpapier, 1 x Mauspad, 1 x Federpenal, 3 x besondere Post-It-Blöcke (sind die nicht süüüüüß?!), 2 x schwarze Blöcke, 2 x Sticker-Rollen, 24 x Buntfarben, 1 x Spitzer, 1 x Kugelschreiber und 1 x Schachtel!!!

Aber besonders haben es mir meine Post-it's angetan. So erinnert man sich doch um so vieles lieber an Dinge, die man nicht vergessen sollte.

Mittwoch, 17. August 2011

was tun, wenn heiß?

Man lässt seinen Bauch an die frische Luft...
(Einheimische Männer lieben bauchfreie Outfits)

... oder sucht sich ein schattiges Plätzchen...
(hier auf einem Hochhaus gleich neben unserer Wohnung)

... oder man hält ein Mittagsschläfchen auf seinem Elektrobike.

Samstag, 13. August 2011

wohnen in shenyang

Die Wohnraumsuche stellt in einer fremden Stadt eine kleine Herausforderung dar. Innerhalb weniger Wochen mussten wir uns entscheiden welche Gegend uns als wohnenswert erschien. Verschiedenen Expats sei Dank, dass sich diese Entscheidung als schiere Mission Impossible herausstellte.

Da wurden so Kommentare abgegeben wie: Die Wohngegend ist entscheidend, um sich hier wohl zu fühlen. Das ist wichtig - unterschätzt das nicht. ODER Lasst euch Zeit! Wenn man einmal in einer Wohnung drinnen ist, bindet man sich automatisch für ein Jahr. ODER Meine Wohngegend ist die Beste. ODER Ich wohne in der schönsten Gegend. ODER Ihr solltet in die Nähe von mir ziehen. ODER Seid ihr euch sicher, dass ihr in ein neues Gebäude wollt? Da funktioniert doch noch nichts.

Irgendwie haben wir es dann doch geschafft eine Wohnung in einem Stadtteil zu finden, der wirklich gut zu uns passt. Da das leider nicht immer selbstverständlich ist und so einige Expats ihre Entscheidung bereuen, soll dies eine kleine Hilfestellung für Neuankömmlinge sein. Anbei meine Meinung zu den beliebtesten Wohngegend - zumindest die mir bekannten - in Shenyang.

Tayuan Jie - für die Rastlosen
Diese Gegend befindet sich inmitten der meistbesuchtesten Fußgänger- und Shoppingzone in Shenyang. Hier findet man wirklich alles, was das Herz begehrt. Das Restaurantangebot ist unübertroffen, Supermärkte lassen sich auch leicht aufspüren und dem Shoppingvergnügen steht natürlich auch nichts im Wege - sehr zum Missfallen so einiger hart arbeitender Expat-Männer, deren Frauen sich dem Shoppen verschrieben haben *grins* Mehr Stadt geht nicht und wer von einer Großstadt nicht genug bekommen kann, ist hier wohl am besten aufgehoben. Die Verkehrsanbindungen sind sehr gut. Ein Taxi zu bekommen kann manchmal jedoch etwas länger dauern, da Unmengen von Menschen immer gleichzeitig mit einem einen Ortswechsel vornehmen wollen. Was man dort allerdings nicht finden kann, ist ein Park in Gehweite oder angemessene Mietpreise.
Mein Fazit: Sehr viele Expats haben sich für die Tayuan Jie (Traders, Somerset, Crown Plaza) entschieden. Ich allerdings war nicht sonderlich begeistert von dieser Gegend. Mir war es fast zu laut und zu nah am Zahn der Zeit, obwohl ich immer im Zentrum wohnen wollte. Die fehlenden Grünflachen und das Verhältnis von zu hohen Mieten und kleinerer Quadratmeteranzahl waren für mich jedoch ein Grund mich dagegen zu entscheiden.

Beiling Park - für die Ruhigeren
Diese Gegend ist sehr nett, da der Beiling Park einer der schönsten in Shenyang ist. Auch dort muss man nicht weit gehen, um seine Besorgungen zu machen - was vor allem im Winter bei -30° von Vorteil ist. Die ersten paar Tage unseres Shenyang-Daseins verbrachten wir dort und ich fand mich relativ schnell zu recht. Allerdings ist dieser Stadtteil im Gegensatz zu anderen Wohngegenden ziemlich weit weg von anderen Expat-Niederlassungen. Ich kenne zwar einige Expats, die dort wohnen, allerdings zumeist nur deswegen, weil deren Firma nicht weit von dort entfernt ist. Die Mietpreise sind jedoch günstiger als in der Tayuan Jie und neidvoll muss ich hier festhalten, dass man in dieser Gegend auch Wohnungen mit einer Terrasse zu erschwinglichen Preisen mieten kann (Michael, falls du das liest: Der Blitz soll dich treffen *grins* ... bei deiner nächsten Grillparty ... ich bring Bowle mit ... und weil du's bist nen Verbandskasten :).
Mein Fazit: Für uns war diese Gegend zu sehr abgeschieden. Die ersten 3 Tage in Shenyang verbrachten wir dort, sind aber dann Umgezogen, da unser damaliges Hotel sehr zu wünschen übrig ließ. Seit dem hat es mich wieder ganze 3 Mal dort hingezogen und das auch nur, weil es dort einen hervorragenden Japaner gibt. Meiner Meinung jedoch gibt es bessere Wohngegendden in Shenyang. Aber am besten man nimmt sich einfach mal ein paar Abende Zeit und lässt diesen Stadtteil selbst auf sich wirken.

Über den Fluß/Flughafennähe - für die Entspannten
Gleich über dem Wulihe-Fluß - etwas außerhalb der Stadt - lässt es sich sehr gut leben. Dort findet man neue, wunderschöne Wohnsiedlungen aber auch Häuser mit Gärten oder Wohnungen mit Terrassen an. Eine Gegend, die eindeutig mit dem vielen Grün und der tollen Atmosphäre besticht. Man braucht nicht lang in die Stadt (25 - 30 Minuten) und ist trotzdem etwas unter sich. Für Expats, die in einer 8 Millionen Stadt etwas zur Ruhe kommen und raus aus dem Großstadtfeeling wollen, ist dieser Stadtteil wirklich empfehlenswert. Die Häuser dort sind riesig - ebenfalls die Gärten. Dass man dort als Nachbarn zumeist Familien antrifft, erklärt sich wohl von selbst.
Mein Fazit: Wirklich eine geniale Gegend, da die Wohnungen/Häuser neu oder zumindest renoviert und sehr schön sind. Und das viele Grün brauch ich wohl nicht mehr zu erwähnen ;) Das Einzige, was uns davon abhielt diese Wohngegend zu wählen, war die unglaublich schlechte Verkehrsanbindung. Taxis trifft man dort selten bis gar nicht an. Deshalb ist ein eigener Führerschein als Frau, die ihren Mann begleitet, unerlässlich. Oder man leistet sich einen Fahrer, der hier definitiv erschwinglich ist. Ansonsten kann man sich dort sehr schnell sehr einsam fühlen. Und einmal im Stadtkern heißt das noch lange nicht, dass man mit dem Taxi wieder nach Hause kommt. Viele verweigern die Fahrt ins Grüne und lassen einem im Grauen/Dunklen stehen.

Sheraton/Kempinski-Nähe - für die Unentschlossenen
Hier haben wir unsere Wohnung gefunden. Alles was man braucht, findet man auch hier. Natürlich ist die Auswahl nicht annähernd so groß wie in der Tayuan Jie, aber man schafft es definitiv sich im Winter nicht länger als 10 Minuten in der Kälte bewegen zu müssen und trotzdem nicht zu verhungern. Zudem sind hier einige Parks gleich in Gehweite - der Wulihe Park ist mitunter sogar einer der Größten. Von sehr vielen Expats wird dieser Stadtteil als Wohngegend erwählt. Was zum einen an der tollen Lage (man hat es nicht weit in die Stadtmitte und einige Firmen sind in der Nähe angesiedelt) und an den vielen neu gebauten Wohnsiedlungen liegt. Der Charme dieser Gegend hat uns ab dem ersten Tag verzaubert. Man findet einige chinesische Straßenmärkte, die alles stillen, was das Herz begehrt, angefangen von Lebensmitteln über Gewand und Gebrauchsartikel bis über Kitsch in allen Variationen. Und am Abend erwachen diese Märkte dann wirklich zum Leben - China pur!
Mein Fazit: Ich bereue unsere Entscheidung nicht und würde jedes Mal wieder in diesen Stadtteil ziehen. Meine arbeitende Hälfte hat eine erträgliche Fahrzeit in die Firma und ich benötige nur 15 Minuten mit dem Taxi (inklusive Verkehr) ins Stadtzentrum. Klar, ist man nicht direkt in der Innenstadt angesiedelt und auch nicht direkt im Grünen - man kann diese Gegend auch als Mittelding für Unentschlossene bezeichnen - was gut ist ... für uns. Und meine technikbegeisterte Hälfte würde an dieser Stelle von mir verlangen, dass ich auch noch als Vorteil die Nähe zur Sanhao Jie anschneide - die Computerstreet, die gerade mal 3 Gehminuten von unserer Wohnung entfernt ist und meiner besseren Hälfte regelmäßig ein Lächeln ins Gesicht meißelt ... und mir die eine oder andere Geduldsprobe beschert - also doch ein Nachteil *grins*

Donnerstag, 11. August 2011

was shenyang mit meinen schuhen machte




Tatort: Shenyang
Opfer: meine Lieblingsschuhe - Tkees
Alter des Opfers: vor 4 Wochen aus Österreich eingeflogen
Tatwaffe: unendlich viel Schmutz und nicht enden wollender Regen
Tücke des Verbrechens: hoch
Tathergang: überraschender Regenfall, der sich auf hintertückische Weise mit dem Straßenschmutz verbündet hat und so für die Abreibung der Ledersohle sorgte
Schaden: Totalverlust - EUR 70,00 inklusive seelischer Grausamkeit

Die Grausamkeit des Verbrechens wird als sehr hoch eingestuft. Endlich überwand ich mich Flip-Flops in Shenyang zu tragen, wozu ein ausgeklügeltes System von mir entwickelt wurde, Spucke - die auf den Straßen vor sich hin schleimt - aus 5 Metern Entfernung zu erkennen und ihr auszuweichen ohne wie ein aufgescheuchtes Huhn zu wirken. Meine Bemühungen waren umsonst. Shenyang ist anscheinend keine Flip-Flop freundliche Stadt. Die Spucke, die sich wie Brotkrümmeln überall auf den Straßen verteilt, wollte mir anscheinend genau das sagen.

Dienstag, 9. August 2011

shenyang ist... 10 facts # 1

  1. Shenyang ist laut - kann ab und an aber auch zu leise sein.
  2. Shenyang stellt eine Herausforderung da - manchmal ist es hier aber auch nur langweilig.
  3. Es kann ein Ticket zu beruflichem Aufstieg sein - für so manch einen armen Tropf aber auch ein Abstellgleis.
  4. Es ist definitiv eine Probe für jede Beziehung, kann sie aber auch um so vieles stärker machen.
  5. Für manche Männer ist die Versetzung nach Shenyang die Chance, um endlich zu dem Aufreißer zu mutieren, der man eigentlich gern sein möchte - Geld macht so einiges möglich.
  6. Ein kleines Vermögen kann hier nur allzu schnell jedes Monat ausgegeben werden. Vor allem dann, wenn man sich den Luxus von westlichen Artikeln leistet. Nicht, dass ich das schon an Hand eines Selbstversuches ausprobiert hätte...
  7. China wird nicht ohne Grund das Land des Lächelns genannt.
  8. China ist definitiv kein Land zum Abnehmen - dem fantastischen Essen sei Dank.
  9. Shenyang ist, was die Architektur, das Shoppingvergnügen oder die Infrastruktur betrifft, in keinster Weise hinterwäldlerisch.
  10. Shenyang ist der beste Ort, um Geduld zu lernen. Und wenn man denkt, man hat ausgelernt, wird noch ein Schäufchen draufgelegt.

Mittwoch, 3. August 2011

meine koreanische gesundheitsvorsorge

Das größte Glück, dass einem in China ereilen kann, ist, wenn sich eine Chinesin erbarmt und einen unter ihre Fittiche nimmt. Und ich kann mein Glück noch immer nicht fassen, denn seit diesem Wochenende habe ich offiziell eine gute Fee, die mit mir in die Welt des wahren Chinas eintaucht - oder besser gesagt: Die mir den Sesam geöffnet und mich verzaubert hat. Als Expat lernt man sehr schnell andere 'seiner Art' kennen, jedoch sind die Tipps derer nicht annähernd so spannend und interessant wie die einer Einheimischen.

Unzählige Tipps wurden mir bereits gegeben und so haben wir bereits einen Anzug für meine geniale Hälfte in Auftrag gegeben, welcher maßgefertigt beim angeblich besten Schneider in Shenyang gerade mal EUR 55,00 kostet! Zudem erhielt ich eine gratis Einführung in Sachen Heilmittelchen, die man immer zu Haus und täglich zu sich nehmen sollte.

Gekauft haben wir meine neue Apotheke in einem genialen, unscheinbaren koreanischen Supermarkt, in den man nie einen Fuß setzen würde, wenn man nicht hineingezerrt wird. Drinnen angekommen eröffnet sich eine bunte Welt, voller unbedingt-haben-muss-Dinge. Ähm... zumindest wurde mir das von meiner guten Fee mitgeteilt (leider kann ich noch kein Koreanisch, was hilfreich wäre, um die Bezeichnung der Artikel lesen zu können :) und mein Einkaufswagen füllte sich wie von allein. Sie packte ein, ich staunte über die Wirkung, ließ mir die Einnahme erklären und durfte zahlen.

Ja, ich vertraue auf diesen Quatsch. Schließlich sind die Koreaner und die Chinesen ausgesprochen gesunde Völkchen und haben uns in Punkto Gesundheitsvorsorge etwas - genau genommen ein paar tausend Jahre - voraus. Deshalb nehme ich jetzt alles zu mir, was in meinen Wagen gelandet ist - ohne auch nur einmal mit der Nase zu rümpfen, schlucke ich mich jetzt einer besseren Gesundheit entgegen... Schließlich wissen die doch, was sie tun - oder?

Mein gesamter Einkauf auf einen Blick.

 
Meine tägliche Medizin. Von allem etwas. Insgesamt sind es 3 Gläser Wasser auf nüchternen Magen. Was gesund sein soll - hab ich mir sagen lassen :)
Was es mit den Eiern auf sich hat? Diese werden in den Essig (grüne Flasche) eingelegt und dann wird täglich ein Löffel von dieser - sicher sehr wohlschmeckenden - Brühe geschluckt. Und bei dieser kunterbunten Mischung ist wirklich für alles etwas dabei: Knie, Knochen, Blase, Immunsystem, allgemeines Wohlbefinden, Verdauung und Hautbild. Schaden kann's ja wohl nicht...

Tees in Form von Marmelade. Ein jeder ist auch wieder für irgendwas gut. Fragt mich nicht für was. Schmecken tun sie jedoch alle.