Freitag, 14. Oktober 2011

schlaf, kindchen schlaf

Abverkauf in China bedeutet ganz viel Mode auf sehr wenig Platz. Und mit wenig Platz meine ich, dass zwischen den vielen, scheinbar wahllos aufgestellten Kleiderständern, gerade einmal 50 cm Platz gelassen wurden, um sich irgendwie durchschieben zu können. So geschehen vor ein paar Tagen, als ich mich durch das riesige, doch etwas chinesisch inspirierte (was so viel bedeutet, dass man hauptsächlich sehr schrille Teilchen vorfindet) Angebot von einer spanischen Modemarke wühlte.

Meine Aufmerksamkeit wurde schlussendlich auf Trenchcoats gelenkt, die es schafften mich in ihren Bann zu ziehen. Einmal von einem Anblick gefesselt, fällt es mir schwer meine Aufmerksamkeit zu teilen und weitere Blicke auf den Boden wurden gestrichen, was mir zum Verhängnis wurde. Denn ich stolperte kurz vor meinem Ziel über einen Turnschuh. Einen Turnschuh, der an einem Typen dran war. Ich ging zu Boden (na ja ... fast - ein Parka, der mir in meine Hände fiel, rettete mich vor meinem Sturz) und der Turnschuhbesitzer schreckte in die Höhe.

Verschlafen und sich die Augen reibend, sah er mich an und trat dann seine Flucht in Richtung seiner Kollegen an, die für den Stand zuständig waren. Um ganz aufzuwachen vergrub er sich noch kurz in eine Umkleidekabine - oder war das vielleicht doch ein kleiner Anflug von Schamgefühl und er wollte meinen verwunderten Blicken entgehen?!

Wie dem auch sei, aus Protest wurde von mir in diesem Laden nichts gekauft. Vielleicht lag es aber auch an der einzigen Umkleidekabine, die ja leider besetzt war :D


Dieses Beispiel ist im Übrigen kein Einzelfall. Schon so mancher Expat hat mir berichtet, dass auch er schon das eine oder andere Problem mit einem schlafenden Arbeitnehmer hatte, der es sich während der Dienstzeit einmal kurz gemütlich gemacht hat. Ja, das Arbeitsleben hier kann auch sehr ermüdend sein.

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