Mittwoch, 14. September 2011

back to school


Gestern hatte ich meinen ersten Unterricht an der Northeastern University in Shenyang. Meine erwählte Studienrichtung ist - wie sollte es anders sein - Chinesisch. Ein Studentenvisum musste ich nicht anfordern, da mit einem Dauervisum der Zugang zur Universität sowieso gewährt ist. Die Studiengebühr für ein Semester beträgt etwas mehr als das Doppelte, von dem Betrag, den man in Österreich zahlen würde. Allerdings hängt die Studiengebühr von der jeweiligen Studienrichtung ab und variiert deshalb leicht.

Ich hab zwar bis jetzt 2 Mal wöchentlich je 2 Stunden Einzelunterricht genommen, allerdings gibt es nicht nur einen Grund, weshalb ich nicht alleine auf einen Lehrer losgelassen werden sollte. Zum Einen wäre da meine unübertroffene Faulheit. Wenn ich nicht lernen wollte oder mir eingebildet habe, dass ich keine Zeit zum Lernen aufbringen konnte (manchmal kann es eben lebensnotwendig sein, die neue Herbstkollektion von H&M zu bewundern und ein Ich-gucke-Grey's-Anatomy-bis-ich-alle-medizinischen-Ausdrücke-auf-Englisch-auswendig-kann Marathon kann auch sehr zeitraubend sein), wurde eben in der nächsten Stunde das (vermeintlich) Gelernte noch mal ausgiebig gefestigt.

Einhergehend mit meiner Faulheit mischte sich dann auch noch eine unübertroffene Unmotiviertheit dazu. Wenn man die Einzige in einer Klasse ist und es keinen gibt, der einen an die Tafel spielt, wenn man mal nicht gelernt hat, verliere ich irgendwie das Ziel aus den Augen. Man lernt zwar fürs Leben (blablabla), aber versuch das mal meinem Beine-hoch-lagernden, sabbernden Schweinehund klar zu machen. Der war nämlich der Meinung, dass ein Wort gleich viel ausrichten kann, wie ein perfekter vollständiger Satz - womit er ja nicht so ganz Unrecht hat. Und um meinen Schweinehund das Sabbern abzugewöhnen, bin ich der Meinung, dass eine jede Klasse einen Streber benötigt. Auch wenn diese Rolle ständiges Augenrollen mit sich bringt, spornt ein überdurchschnittlich motiviertes Klassenkollege den Rest der Bande an.

Nun zählen wir 23 Schüler in meiner Klasse. 20 % setzen sich aus Deutsche, Amerikaner, Franzosen und Mexikanern zusammen. Die restlichen 80 % sind Koreaner. Und hier ergibt sich ein Problem: Ist euch schon mal aufgefallen, dass das Wort Koreaner gleich viele 'e' und 'r' besitzt wie das Wort Streber? Grund genug für mich die Behauptung aufzustellen, dass das Strebertum seinen Ursprung in Korea genommen hat. Denn statt nur einen vorlauten, übermotivierten, wieso-aufzeigen-ich-schrei-es-einfach-raus Mitstreiter - äh Kollegen beträgt der Streber-Anteil bei uns in der Klasse knappe 80 %. Und 3 Mal dürft ihr raten, welche Nation(en) zu dieser Kategorie gehört :D

Das erste Semester verspricht also ein Spannendes zu werden. Und um meine Motivation muss ich mir keine Sorgen mehr machen. Leisen Gerüchten zu folge wird einem die Faulheit ganz schnell ausgetrieben. Es liegt an der fernöstlichen Mentalität und Kultur, dass man in der Schule immer sein Bestes gibt und man auswendig lernt, was das Zeug hält. Und wenn man mal nicht gelernt hat (was sicher keinem Koreanischen Studenten einfallen würde), überzuckert das der Professor sofort und hat einen den ganzen Tag auf dem Kieker. Unmotiviertheit tot - Schweinehund bis auf Weiteres ruhig gestellt.

Outfit
Meine Lieblingsfarben für sämtliche Outfits sind zur Zeit Blau, Grau und Braun. Ganz vernarrt bin ich außerdem in mein wild gemustertes Leoparden-Print Tuch, das ein Geschenk meiner Eltern ist. Und seit dem es bei Zara diese super-bequemen Blazer gibt, die genial aussehen, wenn man sie aufstülpt, bin ich auch wieder ein Fan von Blazern geworden. Dieses Outfit vereint für mich also gleich mehrere meiner momentanen Must-Haves :)

Hose, Tuch, Schuhe: Stradivarius - Blazer: Zara - Shirt: American Apparel - Kette: Jewelberry

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